Rhythmus ist….

  • Rhythmus ist eine Energie-Tankstelle! Er fördert Konzentration, Entspannung, Koordination, integriert Vielfalt und weckt Energie.
     
  • Rhythmus gibt dem Musizieren und der Musikalität einen Boden. Er fördert die musikalische Kreativität und entwickelt musikalische Kompetenz, die für alle Musikinstrumente und -Stile von grosser Bedeutung ist. Ausserdem sind Rhythmusinstrumente eigenständige Ausdrucksmittel.
     
  • Rhythmus ist eine Weltsprache, die jeder spricht. Rhythmus bedeutet auch Begegnung mit anderen Kulturen und kann ein lebendiges Verständnis für die vielfältigen Musiktraditionen unserer Welt eröffnen.
     
  • Rhythmus ist Kommunikation. Er ermöglicht eine direkte nonverbale Begegnung mit anderen Menschen. Beim gemeinsamen Musizieren entsteht das Gefühl von Gemeinschaft, Getragensein und Verbundenheit. Daher ist die Arbeit mit Rhythmus in Gruppen von unschätzbarem Wert.
     
  • Rhythmus ist Körpererfahrung. Er führt aus dem Kopf in die Wahrnehmung des Körpers, erdet, zentriert und erzeugt ein Körperbewusstsein. Bewegung, Atmung, Stimme und Ausdruck kommen im Rhythmusspiel zusammen. Durch die Rhythmusarbeit können sich Blockaden lösen und der Körper kann durchlässiger werden.
     
  • Rhythmus ist Gehirnstimulation. Das gleichzeitige Erleben verschiedener Körperabläufe (Koordination von Bewegen, Spielen und Hören) und rhythmischer Ebenen hat eine verstärkte Zusammenarbeit beider Gehirnhälften zur Folge und fördert eine wesentlich bessere Nutzung des gesamten Gehirnpotentials. Die dadurch gesteigerte mehrdimensionale Wahrnehmungsfähigkeit führt zu erweiterter Präsenz und Selbstwahrnehmung.




Integrative Rhythmuspädagogik . . .

  • kombiniert Musizieren, Stimme und Bewegung

  • verbindet die Prinzipien verschiedener verwandter Methoden wie TaKeTiNa-Rhythmuspädagogik, Drum-Circle, Ethnische Perkussion, Elementare Musikerziehung, Musik & Bewegung, Bewegungspädagogik, Stimmarbeit, Community Music zu einem neuen Ansatz

  • fokussiert auf dem Hintergrund eines humanistischen Menschenbildes das Phänomen «Rhythmus» und eine konstruktivistische musikpädagogische Fachdidaktik

  • ist auf Potentialentfaltung ausgerichtet und arbeitet ganzheitlich, sodass musikalische und persönliche Entwicklung Hand in Hand gehen

  • wird in verschiedenen Arbeitsfeldern der Pädagogik, Andragogik und Geragogik angewendet

  • fördert Vielfalt und Verbindung im sozialen Netz und musikalischen Gefüge.

Die «Integrative Rhythmuspädagogik» ist ein von Thomas Viehweger und Michael Siefke entwickeltes musikpädagogisches Konzept, welches in verschiedenen Zielgruppen und Berufsfeldern angewendet werden kann. Die Arbeitsweisen ermöglichen mit Gruppen schnell, unmittelbar, niederschwellig und selbsterklärend ins gemeinsame Musizieren einzutauchen. Sie eignen sich für musikalische Kurzinputs, regelmässigen Unterricht, bis hin zu umfassenden Musik-Projekten.




Zielgruppen

Die Ausbildung ist geeignet und empfehlenswert für alle

  • die sich intensiv mit Trommeln und Rhythmus beschäftigen wollen

  • die die Bereitschaft zum Üben und zur Auseinandersetzung mit sich selbst mitbringen

  • die die Inhalte des Lehrgangs in ihren bisherigen Beruf integrieren oder sich damit ein neues Arbeitsfeld eröffnen wollen

  • Fachkräfte aus Schule, Musik und Musikpädagogik, Instrumentalpädagogik, Rhythmik, Trommelpädagogik, Heilpädagogik, Sozialpädagogik, Kindergarten, Psychotherapie, Körperarbeit, Tanz und Tanzpädagogik, Seelsorge, Katechese, Jugendanimation, Chorleitung, Singgruppenleitung, Betreuung (Kinderkrippen, Seniorenheime, Behindertenheime), Freizeitpädagogik usw.

Die Gruppengrösse beträgt minimal 10 und maximal 14 Teilnehmende.




Instrumente

  • Der eigene Körper (Bodymusic – Bodypercussion)
  • Die rhythmische Stimme (Vocal-Percussion)
  • Die wichtigsten Handtrommeln wie Djembé, Cajon und Conga
  • Verschiedene Basstrommeln
  • Kleinperkussionsinstrumente wie Glocken, Rasseln, Woodblocks, Claves, Guiros
  • Boomwhacker und Bassröhren
  • Materialperkussion («Stomp») wie Stöcke, Kübel, Becher, Tonnen, Petxixis, Büchsen, u.v.m.

Die Instrumente für das Ensemblespiel werden zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden brauchen eine Handtrommel (Djembé, Cajon oder Conga), welche an die Module mitgebracht werden kann und zum Üben zur Verfügung steht.




Ausbildungsziele und Inhalte

Die Aus- und Weiterbildung «Integrative Rhythmuspädagogik» bietet einen konkreten, kompakten, praxisnahen, aktionsorientierten und vielfältigen Lernweg an.Die Ausbildungsinhalte sind auf die Entwicklung von rhythmuspädagogischen Kompetenzen in pädagogischen, andragogischen, geragogischen, sozialen, therapeutischen, agogischen und künstlerischen Arbeitsfeldern ausgerichtet. Sie eröffnen eine breite rhythmuspädagogische Perspektive und orientieren sich an aktuellen musikpädagogischen Strömungen sowie zeitgemässer Gestaltung von Lernprozessen.
Die Inhalte werden in Gruppenunterricht, Einzelbegleitung, Vertiefungsaufgaben, Selbststudium, Lerngruppentreffen und Praktikum unterrichtet.

Die Teilnehmenden

  • lernen praxisnah und flexibel, wie sie das rhythmische Zusammenspiel organisieren und anleiten können

  • vermitteln das Spiel mit Trommeln und Perkussionsinstrumenten, Bodypercussion, Boomwhackern und Materialperkussion («Stomp»)

  • bauen eine einfache, groovige Rhythmus-Band auf

  • nutzen Rhythmus kreativ als Liedbegleitung

  • kennen Lieder aus verschiedenen Stilen von Weltmusik bis Pop und verbinden Singen mit gleichzeitigem Spielen

  • setzen die Stimme vielfältig ein (Rhythmus-Stimme, Vocal-Percussion, Rap)

  • wenden Drum-Circles, Instant-Grooves, Call-Response und andere Spielformen als niederschwelligen und direkten Zugang ins Spiel an

  • entwickeln durch die Auseinandersetzung mit Rhythmus-Bausteinen und Rhythmusarchetypen eine solide rhythmische Basis für ihr eigenes Instrumentalspiel wie auch für die Vermittlung

  • lernen die Wirkung von Rhythmus gezielt einzusetzen und nutzen Rhythmus zur Vitalisierung, Balancierung, Stimulation von Lernprozessen sowie zur Gemeinschaftsbildung in heterogenen Gruppen

  • verbinden künstlerische Praxis, Spielformen, Unterrichts-Material, methodische Werkzeuge, Fachdidaktik und Zielgruppenbezug zu einem sinnvollen Ganzen

  • Parallel zu den Zielen der Ausbildung werden die Teilnehmenden begleitet, persönliche Entwicklungsziele zu verfolgen.




Fähigkeiten und Werkzeuge

Musikalische Kompetenz

Die künstlerische Praxis und Spielkompetenz im elementaren Instrumentalspiel auf Rhythmusinstrumenten, dem Körper und der Stimme bilden die Basis für die Anwendung in der Praxis.
Aufgebaut werden Kompetenzen im:

  • Reflektieren des Phänomens «Rhythmus» und der rhythmischen Wirkungskräfte
  • Handhaben des Rhythmus-Instrumentariums
  • Zusammenwirken und Isolieren von Stimme und Instrumentalspiel
  • Verkörpern von Rhythmen
  • Arrangieren, Kreieren, Gestalten
  • Entwickeln von Zusammenspiel, Ausdruck und mehrdimensionaler Wahrnehmung

Pädagogische Kompetenz

Planen, Durchführen und Reflektieren von Unterricht, Projekten und Spielaktionen stehen im Zentrum des pädagogischen Lernprozesses.
Aufgebaut werden Kompetenzen im:

  • Planen, Anleiten und Gestalten von musikalischen Lernlandschaften
  • Anwenden rhythmuspädagogischer Fachdidaktik (Aufbau- und Vertiefungsansätze, Loops, Form und Freiheit, niederschwelliges Musizieren, rhythmische Orientierung, Vokalisationsmethoden, Stimulationsvariablen)
  • Aufbauen eines Methodenrepertoires, von Handlungsspielraum und Reflexionsfähigkeit
  • Anpassen des Formats (Regelmässiger Unterricht, Projekte, Grossgruppen, offene Settings, Community Music)
  • Gestalten von Kommunikation und Prozessbegleitung

Transfer-Kompetenz

Die pädagogischen Kompetenzen werden in ein Arbeitsfeld und in eine Zielgruppe transferiert.
Durch Lehrpraxis, Hospitation und dem Praxisprojekt wird die Anwendung der pädagogischen Werkzeuge vertieft.
Aufgebaut werden Kompetenzen im:

  • Analysieren eines Arbeitsfeldes, Klären des Auftrages und Fokussieren auf die Zielgruppe
  • Situativen und agilen Anwenden von Ansätzen, Prinzipien, Methoden und Spielformen
  • Lesen von Gruppen und flexibles Anpassen von Schwierigkeitsgrad und Rhythmisierung




Module und Aufbau

Die Ausbildung ist modulartig aufgebaut. Die einzelnen Module sind durch die zentralen Prinzipien der Integrativen Rhythmuspädagogik verbunden. Von Anfang an wird das praxisbezogene Anleiten mittels konkreter Aufgaben geübt. Im zweiten Ausbildungsteil setzen sich die Teilnehmenden in einem Praktikum mit der Umsetzung in einer Zielgruppe auseinander.
Im ganzen Aufbau werden Selbsterfahrung, pädagogische Anwendung und Reflexion miteinander verwoben.
Als roter Faden ziehen sich folgenden Ansätze durch alle Module: Rhythmusbausteine, TaKeTiNa-Rhythmuspädagogik, Drum & Sing, Call-Response, Drum-Circle und Instant-Grooves.
Alle Inhalte, Noten und Unterrichtshilfen sind in einem Skript ausführlich dokumentiert und werden durch Kurzfilme ergänzt, sodass eine aktuelle und zielführende Auseinandersetzung gewährleistet ist.

Modul-Inhalte:
1. Modul-Wochenende, Januar 2026: Trommeln (Djembé, Cajon, Conga)
2. Modul-Wochenende, Februar 2026: Basstrommeln & Kleinperkussion
3. Modul-Wochenende, März 2026: Bodypercussion
4. Modul-Wochenende, April 2026: Boomwhacker
5. Modul-Wochenende, Mai 2026: Materialperkussion («Stomp»)
6. Modul-Wochenende, Juni 2026: Vertiefung der ersten fünf Module
7. Modul-Sommerwoche, Juli 2026: Pulsdrumming, Körper-Rhythmik, Stimmarbeit, Rhythmuspädagogik, Bewegungspädagogik, Longplaydrumming,
Lied- und Bewegungsbegleitung
8. Modul-Wochenende, August 2026: Rhythmus-Band & Perkussions-Ensemble
9. Modul-Wochenende, September 2026: Improvisation, Drum-Circle, Instant-Grooves
10. Modul-Wochenende, Oktober 2026: Vertiefung Rhythmuspädagogik
11. Modul, November 2026 – Februar 2027: Praktikum/Übungsgruppen
12. Modul-Wochenende, Januar 2027: Praktikums-Evaluation, Videodokumentation, Rhythmuspädagogik, Gruppenleiten
13. Modul-Wochenende, März 2027: Musikalische Abschlüsse, Feedback, Integration, Abschlussritual, Feiern




In den Lehrgang sind folgende Vertiefungsaufgaben integriert

  • Die Teilnehmenden üben selbständig auf den eingeführten Instrumenten (Handtrommeln, Bodypercussion, Materialperkussion) und lösen in Eigenverantwortung Vertiefungs- und Transferaufgaben.
  • Die Teilnehmenden wenden das Gelernte in Übungsgruppen oder ihren Arbeitsfeldern an.